Die Grundsätze des Situationsorientierten Ansatzes sind wichtige Bestandteile unserer täglichen Arbeit mit den Kindern. Es fängt damit an, dass die Kinder in der Freispielzeit selbst darüber entscheiden dürfen, wann sie in welchem Bereich spielen möchten. Hier haben sie auch die Möglichkeit zu entscheiden, ob sie im vertrauten Gruppenraum bleiben möchten, oder ob sie in den anderen Bereichen des Kindergartens spielen wollen.

 

Grundsätze des Situationsorientierten Ansatzes

  • Das Kind als „sozialer Akteur

Kinder verfügen über die Möglichkeit, ihre Entwicklung selbst zu steuern und den aktiven Part im alltäglichen Tun zu übernehmen.

  • Der Situationsorientierte Ansatz geht von einem selbstständigen und selbsttätigen Kind aus.
  • Kinder sind neugierig und wissbegierig, sie möchten ihre Umwelt erkunden, ihre Meinung äußern und ihre Lebenssituation mitgestalten.
  • Kinder werden als kompetente, fähige, zielgerichtete Persönlichkeiten angesehen.
  • Im Mittelpunkt steht die Individualität des Kindes sowie die Art seines Denkens.

 

Pädagogische Grundlagen

  • Lernen in Lebenssituationen
  • Partizipation
  • Lernen in altersgemischten Gruppen
  • Einbeziehen von Eltern und anderen Erwachsenen

Offene Planung und Raumgestaltung

 

Grundsätze der Maria Montessori Pädagogik

  • Das Kind trägt die Anlage zu seiner Entwicklung in sich, es ist auf Schutz und Hilfe angewiesen, um seinen inneren Bauplan durch eigene Aktivitäten entfalten zu können.
  • Das Kind hat von Geburt an den Drang zu lernen.
  • Die Persönlichkeit des Kindes entwickelt sich in der aktiven Auseinandersetzung mit der Umwelt.
  • Montessori geht davon aus, dass Kinder durch Erziehung ihre Persönlichkeit entwickeln können mit dem Ziel, reife und unabhängige Erwachsene zu werden.
  • Das Kind hat ein Recht auf Selbstbestimmung, Selbstachtung und Anregung durch das Material und das Vorbild der Erzieherin.

 

Das Leitprinzip: „Hilf mir, es selbst zu tun“

Meint, dass Kinder ihrem Bedürfnis nach Bildung nachkommen können, ohne auf die Hilfe anderer angewiesen zu sein.

 

Beobachtung und Dokumentation 

  • Kindergartenbereich

Ein wichtiger Teil unserer Arbeit ist die Beobachtung der Kinder, denn dadurch können wir erkennen, wie es den Kindern gerade geht, was sie beschäftigt oder wo sie vielleicht Hilfe und Unterstützung brauchen.

Die Beobachtung gehört zu unserer täglichen Arbeit, sie hilft uns auf die Bedürfnisse der Kinder einzugehen und den Alltag gemeinsam mit den Kindern zu gestalten.

Dreimal im Jahr planen wir Beobachtungswochen ein, die sich jeweils über zwei Wochen ziehen. In diesen Wochen steht die gezielte Beobachtung aller Kinder im Vordergrund, deshalb werden in dieser Zeit keine anderen Angebote durchgeführt. Wir nehmen uns Zeit, den individuellen Entwicklungsstand von jedem Kind zu erfassen. Die Beobachtungen werden dokumentiert, dazu verwenden wir verschiedene Bögen.

Im ersten Block führen wir mit den Vorschulkindern, unseren Riesenstrolchen, ein Screening durch, bei dem verschiedene Fähigkeiten überprüft werden, die für den Schuleintritt wichtig sind. Für alle anderen Kinder verwenden wir unseren Beobachtungsbogen, der die ganzheitliche Entwicklung dokumentiert. Auch im dritten Beobachtungsblock kommen diese Bögen zum Einsatz.

Bei den zweiten Beobachtungswochen bearbeiten wir die Bögen PERIK und SELDAK, diese sind vom Ministerium vorgegeben. Dabei wird besonderes Augenmerk auf die sozialen und emotionalen Kompetenzen der Kinder gelegt, sowie auf die sprachlichen Fähigkeiten.

Die Beobachtungen sind die Grundlage für das Elterngespräch, das wir einmal im Kindergartenjahr mit allen Eltern durchführen, bei Bedarf auch öfter. Vor dem vereinbarten Termin bitten wir die Eltern, einen Fragebogen zur Entwicklung ihres Kindes auszufüllen. So wird der Austausch über das Kind und die Zusammenarbeit mit den Eltern intensiviert. Fragen zum Entwicklungsstand können so gut beantwortet werden, sowie Empfehlungen oder Unterstützungsmöglichkeiten für die weitere Entwicklung aufgezeigt werden. Am Ende des Gespräches werden die Inhalte und Vereinbarungen festgehalten und von beiden Seiten unterzeichnet.

 

Erziehungs- und Bildungspartnerschaft

Unsere Einrichtung versteht sich als familienergänzend und familienunterstützend, daher ist Elternarbeit ein unerlässlicher und wichtiger Bestandteil unserer Arbeit. Wir setzen dort an, wo die elterliche Erziehung einen Grundstock gelegt hat. Dies ist nur möglich, wenn Eltern und ErzieherInnen in einem guten Kontakt stehen, sich in Gesprächen austauschen und an gemeinsamen Zielen arbeiten. Wir wünschen uns, dass sich Kinder und Eltern gleichermaßen bei uns wohl fühlen.

Wir möchten ein wichtiger Ansprechpartner für die Eltern sein und für ihre Fragen immer ein offenes Ohr haben.

 

Die Dokumentationsmappe – Das Portfolio

Hier wird die Lern- und Entwicklungsgeschichte eines jeden Kindes festgehalten. Die Mappe enthält Fotos aus unterschiedlichen Entwicklungsphasen, die vielfach durch kurze Texte von uns oder den Eltern erläutert werden. Sie zeigen das Kind bei Projektaktivitäten oder Alltagsbeschäftigungen. Die Mappe enthält außerdem eine Fülle von Produkten, die das Kind im Laufe seiner Kindergartenzeit erstellt hat. Vielfach entscheiden die Kinder darüber, welches Bild oder welches sonstige Ergebnis ihrer vielfältigen Aktivitäten in die Mappe aufgenommen werden soll. Und auch die Eltern tragen mit Beiträgen über das Kind von zu Hause zur Mitgestaltung bei. Mit der Zeit wird das Portfolio zu einer immer aussagekräftigeren Geschichte individuellen Lernens. Sie ermöglichen uns, aber auch den Eltern, sich permanent über die Aktivitäten und die Entwicklung der Kinder zu informieren. Das Kind selbst kann anhand seiner Produkte seine eigene Entwicklung nachvollziehen, seine eigenen Leistungen erkennen, reflektieren und schätzen.

Jedes Kind erhält mit Eintritt in unsere Kindertagesstätte einen eigenen Ordner ersehen mit Foto uns Namen.

 

Übergang vom Kindergarten zur Grundschule

In der Regel verbringen die Kinder drei bis vier Jahre im Kindergarten bis zu ihrem Eintritt in die Schule. Alles was die Kinder in dieser Zeit erleben, lernen und leisten fällt unter die Vorschulerziehung.

Um den Kindern den Übertritt in den neuen Lernort Schule zu erleichtern, bieten wir für die Riesenstrolche in ihrem letzten Kindergartenjahr einige besondere Lerninhalte, Aufgaben und Aktionen an.

  • HÖREN, LAUSCHEN, LERNEN

Das Würzburger Trainingsprogramm „Hören, Lauschen, Lernen“ bereitet die Kinder spielerisch auf das Lesen und Schreiben Lernen vor. Die Kinder entwickeln ein Gefühl für die Sprache und lernen bereits erste Buchstaben kennen. Das Programm nimmt keine schulischen Inhalte vorweg, die Lehrer knüpfen allerdings im Unterricht an das Gelernte an.

  • WOCHENPLAN

Mit dem Wochenplan erhalten die Kinder wöchentlich fünf neue Aufgaben, die sie innerhalb einer Woche erledigen sollen. Haben sie eine Aufgabe geschafft, dürfen  sich die Kinder auf dem Plan einen Punkt machen. Zu den Aufgaben zählen jeweils eine Malarbeit, eine Bastelarbeit, ein Konzentrationsspiel und ein Regelspiel am Tisch. Zudem sollen sich die Kinder ein Bilderbuch vorlesen lassen.

Anhand des Planes können die Kinder selbständig kontrollieren, ob sie alle ihre Aufgaben erledigt haben und gewöhnen sich so eine gute Arbeitshaltung an.

  • ÄMTERPLAN

In jeder Gruppe gibt es verschiedene Aufgaben, die die Riesenstrolche im monatlichen Wechsel ausführen dürfen, z.B. Esstisch abwischen, Kehrdienst, Blumen gießen, usw. So lernen die Kinder, Mitverantwortung in der Gruppe zu übernehmen.

  • PATENSCHAFTEN

In ihrem letzten Kindergartenjahr dürfen die Riesenstrolche ein Patenamt für ein neues Kindergartenkind übernehmen. Sie helfen den Kleinen bei der Eingewöhnung, unterstützen sie dabei, sich in der Gruppe zurecht zu finden und geben Hilfestellung beim Anziehen. Hier machen die Kinder wertvolle Erfahrungen im sozialen, emotionalen Bereich.

  • JAHRESARBEITEN

Im Laufe des Jahres gestalten die Kinder einen Dauerkalender mit zwölf Monatsblättern und weben an ihrem Webrahmen. Es erfüllt die Kinder mit Stolz, wenn sie ihre Arbeiten am Ende mit nach Hause nehmen.

  • GRUPPENÜBERGREIFENDE ANGEBOTE

Damit sich die Riesenstrolche noch besser untereinander kennenlernen, bieten wir gruppenübergreifende Angebote an. Dazu zählen die Strolchentreffs, sowie die gemeinsame Gestaltung von Gottesdiensten und Feiern.

  • SCREENING

Im ersten Block der Beobachtungswochen im Oktober führen wir mit jedem Riesenstrolch ein Screening durch. Dabei werden verschiedene Fähigkeiten überprüft, die für den Schuleintritt von Bedeutung sind.

Bei Bedarf bleibt so noch Zeit, Fertigkeiten bis zum September einzuüben.

 

Tägliche Workshops/ Projekte am Nachmittag:

Ziele:

  • Wechselspiel von Freispiel und Freiarbeit
  • Aktionen, die am nächsten Tag genutzt werden können, z.B. Kuchen backen, Gartenaktionen (Säen und ernten)
  • Kein Volkshochschulcharakter
  • Kinderinterview/Kinderkonferenz >> Kinder bestimmen, was gemacht wird

Beispiele von Angeboten:

  • Musik-AG
  • Forscher-Strolche
  • Umwelt-und Naturtruppe
  • Strolchensport
  • Stolchenbackstube
  • Strolchentreffs (fester Tag/Dienstag >> stärkster, personell besetzter Tag) 1 Gruppe Riesenstrolche, 1 Gruppe große Strolche

Transparenz:

  • Eltern zeigen z.B. in der Abholzeit
  • über Aushänge, App, Collagen, Zeitung
  • Wochenrückblick mit Bildern, Fotos über die App an die Eltern, was wir angeboten haben